Das Jahr 2025 war für uns im Wahlenumfeld in vielerlei Hinsicht besonders. Selten zuvor waren die Projekte so vielfältig, die Anforderungen so unterschiedlich und die Rahmenbedingungen so dynamisch. Große kirchliche Wahlen, innovative Wahlsoftware, hybride Wahlmodelle in etablierten Organisationen, mehrsprachige Stimmzettel und eine stetig wachsende Nachfrage nach professionell begleiteten Wahlen – all das hat dieses Jahr geprägt.
Gleichzeitig war 2025 auch ein Jahr des Wandels. Wir konnten neue Kundengruppen erschließen, nahmen veränderte Erwartungen an Wahlprozesse wahr und spürten, wie das deutlich gestiegene Interesse an hybriden Wahlverfahren unsere Arbeit beeinflusste.
Dieser Jahresrückblick zeigt, welche Themen uns 2025 besonders bewegt haben, welche Projekte Maßstäbe gesetzt haben und warum wir den Blick bereits jetzt klar auf die kommenden Betriebsratswahlen 2026 gerichtet haben.
Wahl-Organisation im Millionenbereich
Ein unbestrittener Höhepunkt des Jahres war das nach der Sozialwahl größte Online-Wahl Projekt Deutschlands mit den katholischen Kirchenwahlen in Nordrhein-Westfalen mit rund 2,3 Millionen Wahlberechtigten in den (Erz-) Bistümern Paderborn und Münster.
Die Zahlen des Projekts sind beeindruckend: Über 338.000 Online-Wahlteilnahmen führten in beiden Diözesen zu einer Verdreifachung der Wahlbeteiligung. In einer verteilten Teilbereichswahl mit über 1000 unterschiedliche Stimmzetteln und über 9000 Kandidaten in 2 Gremien und einer hybriden Abwicklung mit Brief und teils auch Urnenwahlen entstand eine Meisterleistung. Ein Projekt dieser Größenordnung ist organisatorisch, technisch und logistisch eine besondere Herausforderung. Daher sind wir stolz, dass dieses Großprojekt so perfekt und „geräuschlos“ verlaufen ist. Zum Einsatz kam die neueste Generation des Onlinewahlsystems sowie die Elektra-Plattform, die über 1400 Haupt- und Ehrenamtliche zur effizienten Organisation nutzten.
ELEKTRA: Der Launch einer neuen Wahlmanagementsoftware
Ein weiterer zentraler Meilenstein 2025 war der Launch von ELEKTRA, unserer neuen Wahlmanagementsoftware für verteilte Organisationen. Mit dieser Lösung lassen sich komplexe Wahlprojekte zentral steuern und gleichzeitig dezentral durchführen – ein Modell, das insbesondere in kirchlichen, föderalen und mehrstufigen Organisationsstrukturen stark nachgefragt wird.
ELEKTRA ist aus der praktischen Erfahrung zahlreicher Wahlprojekte entstanden. Ziel war es, Wahlleitungen eine Lösung an die Hand zu geben, mit der sich parallele Wahlen, unterschiedliche Wahlverfahren, wechselnde Standorte und umfangreiche Wählerverzeichnisse mit Millionen von Wahlberechtigten über hunderte von Teilbereichswahlen strukturiert abbilden lassen. Der erfolgreiche Markteintritt 2025 zeigt, dass der Bedarf nach solchen spezialisierten Lösungen weiter wächst.
Hybride Wahlen als prägendes Thema des Jahres
Inhaltlich war 2025 klar vom Thema hybride Wahlen geprägt. Die Kombination aus Online- und Briefwahl hat sich vor allem bei Genossenschaften, Kammern und Banken weiter etabliert und deutlich an Bedeutung gewonnen. Wir haben festgestellt, dass hybride Modelle eine wichtige Brückenfunktion übernehmen – insbesondere dort, wo sehr unterschiedliche Altersgruppen und Nutzungsgewohnheiten aufeinandertreffen.
Hybride Wahlen verbinden die Vorteile beider Welten: Digitale Stimmabgabe für eine schnelle, ortsunabhängige Teilnahme und die klassische Briefwahl oder Urnenwahl für alle, die weiterhin auf papierbasierte Verfahren setzen möchten. 2025 zeigte sich deutlich, dass diese Flexibilität inzwischen nicht mehr als Ausnahme, sondern zunehmend als Standard wahrgenommen wird.
Als General-Unternehmer koordinierten wir in diesem Jahr zahlreiche Wahlen nach diesem Konzept. Im beliebten Concierge-Service nahmen wir unseren Kunden sowohl die Schnittstellenrisiken als auch die Aufwände bei der Koordination mehrerer Dienstleister.
Migrant:innenbeiratswahl in Freiburg: Digitale Abstimmung in 12 Sprachen
Ein besonders gesellschaftlich relevantes Projekt war 2025 die Migrant:innenbeiratswahl in Stadt Freiburg, welche erstmals Online durchgeführt wurde. Ziel war es, möglichst vielen Wahlberechtigten eine einfache und barrierearme Stimmabgabe zu ermöglichen – unabhängig von ihren individuellen Sprachkenntnissen. Dafür wurde die digitale Wahlkabine konsequent mehrsprachig umgesetzt: Der Stimmzettel stand in zwölf verschiedenen Sprachen zur Verfügung und mit der selbsterklärenden Nutzerführung, konnte der Wahlvorgang auch ohne digitale Vorkenntnisse eigenständig durchgeführt werden.
Die besondere Mehrsprachigkeit der Wahl – auch in kyrillischer und arabischer Schrift – machte von Anfang an deutlich, dass hier keine Out-of-the-Box Lösung ausreichen würde. Electric Paper hat dieses anspruchsvolle Wahlprojekt übernommen und die Realisierung dieser Sonderlösung umgesetzt. Dabei erforderten Übersetzungen, Prüfprozesse und Freigaben eine enge Abstimmung zwischen Wahlleitung, Übersetzungsstellen und technischer Umsetzung. Belohnt wurde der Aufwand mit einem Trendwechsel und der höchsten Wahlbeteiligung seit über 20 Jahren.
Gremienwahlen an Hochschulen – Online-Wahlen im Hochschulalltag
Auch 2025 wurden wieder zahlreiche Gremienwahlen an Hochschulen erfolgreich als Online-Wahlen mit uniWAHL OWS durchgeführt. Die Wahlen sind geprägt von kurzen Wahlzeiträumen, hohen Beteiligungszahlen in vielen Gremien in kurzer Zeit und einer vielfältigen Wählerschaft aus Studierenden, wissenschaftlichem Personal sowie Mitarbeitenden aus Verwaltung und Technik.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor 2025 war dabei die enge organisatorische Begleitung der Wahlleitungen mit unserem Concierge-Service. Von der Einrichtung der Wahlumgebung über die Durchführung von Testwahlen bis hin zur sicheren Auswertung der Ergebnisse wurden die Hochschulen durchgängig unterstützt. Gerade in diesem sensiblen Umfeld ist ein verlässlicher Betrieb ohne Ausfälle oder organisatorische Reibungsverluste von zentraler Bedeutung.
Neue Kunden im Bereich der Online-Wahlen – Anbieterwechsel ohne Hürden
Ein besonders positives Signal des Jahres 2025 war die zunehmende Zahl neuer Kunden im Bereich der Online-Wahlen. Auffällig dabei: Viele dieser Organisationen kamen im Rahmen eines Anbieterwechsels zu uns – und berichteten übereinstimmend, dass der Wechselprozess reibungslos und ohne größere Hürden verlief. Der Wechsel wurde nicht als Risiko, sondern als strukturierter Neuanfang wahrgenommen, bei dem weitere Kosten- und Prozessoptimierungen zum Tragen kamen.
Der Blick nach vorn: Betriebsratswahlen 2026 bereits fest im Fokus
Während das Jahr 2025 noch läuft, richtet sich unser Blick bereits klar auf das nächste Großereignis: die Betriebsratswahlen 2026. Die Vorbereitungen dafür haben bereits begonnen, denn in vielen Industrie-Unternehmen ist der organisatorische Vorlauf entsprechend lang.
Daher wird es im März 2026 besonders intensiv für uns, da bundesweit zahlreiche Betriebe zeitgleich wählen. Schon jetzt ist absehbar, dass es in diesem Zeitraum wieder einen sehr hohen Bedarf an technischer Unterstützung, strukturierter Auswertung und professioneller Wahlbegleitung geben wird.
Im Mittelpunkt stehen dabei:
- die zuverlässige Auswertung von papierbasierten Stimmzetteln,
- der kombinierte Einsatz von Hard- und Software vor Ort,
- sowie die enge Zusammenarbeit mit Wahlvorständen und Wahlkommissionen.
Die Erfahrungen aus den vergangenen Wahlzyklen zeigen, dass insbesondere bei großen Betrieben und zeitlich eng getakteten Wahlphasen eine strukturierte technische Unterstützung erhebliche Entlastung bringt. 2026 wird hier erneut Maßstäbe setzen.
Fazit: Wähler vervierfacht, Umsatz verdoppelt – über 100% Wachstum in der Business Unit Wahlen
Electric Paper entwickelte sich im Jahr 2025 weiterhin ausgesprochen positiv. Der Umsatz stieg sehr deutlich, der Unternehmensgewinn moderat, aber nachhaltig, um weitere Innovationen hervorzubringen und mit fähigen neuen Kolleginnen und Kollegen zu unterfüttern. Im 5. Jahr in Folge haben wir keine Fluktuation und legen so die Basis für die weiterhin gesunde Entwicklung in den nächsten Jahren.