Grüne Münster zählen Wahlen mit TeleForm elektronisch aus

Auf den Mitgliederversammlungen der Grünen Münster finden regelmäßig Wahlen statt, die in der Vergangenheit manuell ausgewertet wurden. Da die händische Auszählung stets einen hohen Zeitaufwand und eine umständliche Berechnung des Quorums mit sich brachte, entschied sich die Organisation für den Erwerb einer TeleForm-Lizenz. Die Erfassungssoftware ermöglicht nicht nur das Stapelscanning – das automatische Auslesen von Daten aus den Stimmzetteln –, sondern auch das Erstellen von Formularvorlagen.

Seit über 40 Jahren setzt sich die politische Partei Bündnis 90/Die Grünen in Deutschland für Umweltschutz, Gerechtigkeit und Demokratie ein. Die Kreisverbände sind innerhalb der grünen Organisation die zweitniedrigste Ebene vor den Ortsverbänden, wobei die Grünen Münster mit rund 1.400 Mitgliedern zu den größten deutschen Kreisverbänden zählen.

Auf den Kreismitgliederversammlungen wählen die Mitgliederunter anderem den Vorstand, beschließen den Haushalt undentsenden Delegierte für Konferenzen auf Bezirks-, LandesundBundesebene. Für die Wahl von beispielsweise Delegierten,Kommissionen oder Bundestagskandidaten finden regelmäßiggeheime Abstimmungen statt, bei denen alle anwesendenMitglieder ihre Stimme abgeben können. Bei den GrünenMünster finden sich auf einer Versammlung je nach Themazwischen 50 und 200 Mitglieder ein.

Bisher manuelle Stimmenauszählung

Bis 2023 zählten die Grünen Münster die Stimmzettel bei jederWahl manuell aus. Hierfür benötigte die Zählkommission jedesMal vier freiwillige Mitglieder, die sich bereiterklärten, dieseAufgabe während der Mitgliederversammlung zu übernehmen.Da eine Stimmenauszählung jedoch durchaus 45 Minutendauern konnte, verpassten die Wahlhelfer:innen in dieser Zeiteinen großen Teil des Programms.

Darüber hinaus stellte das manuelle Ausrechnen des Quorums(die Stimmenanzahl, die eine kandidierende Person erzielenmuss, damit sie als gewählt gilt) die Zählkommission immer wieder vor Herausforderungen. Ein gutes mathematisches Verständnis war für eine verzögerungs- und fehlerfreie Ermittlung des Ergebnisses geradezu Voraussetzung. Dies grenzte den für die Zählkommission befähigten Personenkreis unnötig ein.

„Gerade wenn die Zahl der Stimmzettel besonders hoch und ungerade ist, kann sich die korrekte händische Berechnung des Quorums unter Zeitdruck schwierig gestalten. Die Zählkommission sollte jedoch nicht immer nur aus denselben mathematisch versierten Personen bestehen, sondern von jedem besetzt werden können“,

erläutert Miriam Adomeit, Assistentin der Kreisgeschäftsführung, die bei den Wahlen für die Stimmenauszählung zuständig ist.

Zeitsparende, einfache Lösung gesucht

Gesucht war demzufolge eine elektronische Lösung, welche die Zählkommission bei den Auswertungen sämtlicher Wahlen zukünftig bestmöglich unterstützt. So sollte das gewünschte System nicht nur für eine schnelle Stimmenauszählung sorgen, sondern auch das Quorum automatisiert und zuverlässig berechnen können. Darüber hinaus sollte es möglich sein, bei jedem Abstimmungsvorgang eine individuelle Anzahl an zulässigen Kreuzen festzulegen.

Nachdem sich die Kreisgeschäftsstelle im Internet über die Möglichkeiten informiert und bei unterschiedlichen Dienstleistern Angebote eingeholt hatte, fiel die Entscheidung letztendlich auf die Electric Paper Informationssysteme GmbH und die Erfassungssoftware TeleForm. Auf Grundlage weltweit führender Erkennungstechnologie kann die Capturing- Plattform TeleForm sowohl Handschrift als auch Logos und Ankreuzfelder automatisch auslesen. Papierbasierte Belege aller Art können somit einfach eingescannt und elektronisch ausgewertet werden.

„Überzeugt hat uns außerdem, dass TeleForm intuitiv bedienbar ist und man nicht sonderlich technikaffin sein muss, um die Hard- und Software nutzen zu können“,

erzählt Miriam Adomeit.

Universalstimmzettel für alle Wahlen

TeleForm ist modular aufgebaut: Mit dem TeleForm Designer können sowohl bestehende als auch neue Formulare erstellt bzw. bearbeitet werden. Für die Grünen Münster gestalteten die Experten von Electric Paper einen Universalstimmzettel, der vier Spalten enthält: In der ersten Spalte stehen die Nummern der Kandidierenden, die auf der Versammlung in der entsprechenden Reihenfolge mit einem Beamer an die Wand projiziert werden. In den restlichen drei Spalten können die Kreisverbandsmitglieder ihre Kreuze für Ja, Nein oder Enthaltung machen.

Zusätzlich hat Electric Paper ein Deckblatt erstellt, das die Zählkommission ausfüllt und auf dem jeweiligen Stimmzettelstapel als erstes einscannt. Auf diese Weise werden dem System alle Informationen übermittelt, die für die jeweilige Wahl relevant sind – etwa die Namen der Kandidierenden, welche Zeilen des Universalstimmzettels bei der Auswertung berücksichtigt werden sollen, wie viele Kreuze maximal zulässig sind und um welchen Wahlgang es sich handelt. Da sowohl der Universalstimmzettel als auch das Deckblatt bei jeder beliebigen Wahl verwendet werden können, ließen die Grünen Münster auf Basis der Designvorlagen Notizblöcke im DIN-A5- Format à 250 Blatt drucken.

„Sobald wir die Stimmzettel eingesammelt haben, scannen wir die Belege direkt im Versammlungsraum ein. Das System gibt daraufhin auf dem Laptop umgehend aus, wie viele Stimmen die einzelnen Kandidierenden erhalten haben, ob das Quorum erreicht wurde und wie viele Ja- und Nein-Stimmen und Enthaltungen es gibt“,

beschreibt Miriam Adomeit den Auswertungsvorgang auf der Mitgliederversammlung.

Bei doppeldeutigen oder unklaren Stimmabgaben steuert ein Sichtprüfungs- und Korrekturmodul die entsprechenden Stimmzettel aus, sodass die Zählkommission diese noch einmal manuell prüfen kann.

Schnelles und nutzerfreundliches System

Aufgrund des schnellen elektronischen Scan- und Auszählungsprozesses profitieren die Grünen Münster seit Einführung der Lösung von einer optimierten Wahlauswertung, die deutlich weniger Zeit kostet als zuvor. Anstelle einer langwierigen händischen Stimmenauszählung und Quorum-Berechnung durch mehrere Helfer:innen steht jetzt ein System, welches das Wahlergebnis innerhalb weniger Minuten automatisiert ermittelt. Die Bedienung der Hard- und Software ist dabei so einfach, dass sie jeder übernehmen kann.

„Selbst Mitglieder, die bei der Schulung nicht dabei gewesen waren und sich noch nie mit der Software beschäftigt hatten, konnten sich mithilfe einer kurzen schriftlichen Anleitung schnell einarbeiten. Sollte ich mich mal selbst wählen lassen wollen oder im Urlaub oder krank sein, kann jetzt problemlos eine andere Person meine Aufgabe übernehmen“,

berichtet Miriam Adomeit.

Zudem sei es dank der einfachen und blitzschnellen elektronischen Auszählung nun erheblich einfacher, freiwillige Helfer für die Zählkommission zu finden. Niemand muss mehr Sorge haben, etwas von der Versammlung zu verpassen. Die Grünen Münster zeigen sich somit sehr zufrieden mit der Lösung und möchten das System nicht mehr missen. Die Zusammenarbeit mit dem Anbieter stellte sich als lösungsorientiert und hilfreich heraus:

„Die anfänglichen Startschwierigkeiten während der Testläufe konnten dank der Unterstützung von Electric Paper schnell aus der Welt geschaffen werden. Das Team hat sich die nötige Zeit für unsere Probleme genommen und uns über Videocalls einen ausgezeichneten Support geboten. Auch jetzt können wir uns jederzeit an Electric Paper wenden“,

fasst Miriam Adomeit das gelungene Projekt zusammen.