Die Universität Münster zählt mit 44.500 Studierenden, 5.470 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, 15 Fachbereichen, 120 Studienfächern und rund 30 wissenschaftlichen Zentren zu den größten und traditionsreichsten Universitäten Deutschlands.
Die Onlinewahlverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen stellt hohe technische und organisatorische Anforderungen an online gestützte Wahlen. So müssen unmittelbare, freie, gleiche und geheime Wahlen gewährleistet sein. Das verwendete elektronische Wahlsystem muss den Sicherheitsanforderungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik entsprechen. Dabei geht es u. a. um den Schutz und die Sicherheit der elektronischen Systeme, um kryptografische Konzepte, Authentifizierungsmethoden, den Datenschutz für die Wählenden und dass keine Zuordnung des Inhalts der Wahlentscheidung zur wählenden Person möglich sein darf.
Nach dem Senatsbeschluss 2020 begann eine intensive Zusammenarbeit des Wahlamts mit der Uni Münster IT, um die Onlinewahlen systematisch vorzubereiten. Als technischer Partner wurde das Unternehmen Electric Paper Informationssysteme ausgewählt.
Durch die Größe der Hochschule mit über 46.000 Wahlberechtigten war die Wahlvorbereitung anspruchsvoll. Zusätzlich wurde sie durch die Anzahl der gleichzeitig zu wählenden Gremien – Senat und 15 Fachbereichsräte -, den vielen Wahlvorschlägen (Listen) und durch die Zuordnung der Wahlberechtigten zu den verschiedenen Wahlkreisen auch sehr komplex. Daraus ergaben sich 87 verschiedene elektronische Stimmzettel.
„Durch das technische Verfahren musste sichergestellt werden, dass alle Wahlberechtigten in der Online-Wahlkabine je nach ihrer Wählergruppe nur ihren individuell passenden Stimmzettel erhalten. So wurde beim Öffnen der Wahlseite anhand des Wählerverzeichnisses zunächst geprüft, ob die Person wahlberechtigt ist. Nach Bestätigung der eidesstattlichen Erklärung, einer kleinen Programmierung der Uni Münster IT, wurde die pseudonymisierte Kennung des Wählers (sog. „salted Hashes“) an die Wahlsoftware übergeben, um direkt die passenden, digitalen Wahlunterlagen in der Online-Wahlkabine zu erhalten“,
Die genutzte uniWAHL-Software bietet zur Wahlvorbereitung bereits einen kompletten Organisationsrahmen für die Verwaltung von Kandidierenden und Wählerlisten sowie für die Erzeugung wichtiger Dokumente wie Bekanntmachungen und Stimmzettel. Zusätzlich liefert die Open-Source-Komponente des Online-Wahlsystems eine inzwischen bewährte technische Lösung für die Online-Wahl.
Sie nennt insbesondere das Verfahren, wie die Wählenden von der Intranet-Wahlseite der Hochschule zur Online-Wahlkabine auf dem externen Server weitergeleitet werden. Demnach wird durch einen sogenannten SmartLink technisch ein temporärer Schlüssel erzeugt, der das Wahlverzeichnis nur für eine kurze Zeit mit der Online-Wahlkabine verbindet. Dabei werden die Wählerkennzeichen pseudonymisiert und verschlüsselt übertragen. Dieser SmartLink wurde von der IT der Universität Münster selbst eingerichtet. Bei Bedarf ist Electric Paper bei der Einrichtung behilflich.
Zur nochmaligen Kontrolle der Wahlvorbereitung wurden von der Universität Münster gemeinsam mit Electric Paper zwei Testwahlen durchgeführt. Zunächst ging es um den fehlerfreien Wahlablauf und um möglichst verständliche Online-Unterlagen. So überarbeitete Electric Paper auf Wunsch der Universität Münster noch Details wie Formulierungen, Textgrößen und Schriftarten, um die Wahl beispielsweise auch per Smartphone durchführen zu können. Außerdem wurde ein zusätzlicher Button eingefügt, damit Wählende aktiv ungültig wählen können. Schließlich wurde auch die Verweilzeit in der Online-Wahlkabine (Time Out) auf 15 Minuten hochgesetzt, um einen ungewollten Abbruch der Wahl zu vermeiden. Bei der zweiten Testwahl wurden die Abläufe nochmals intensiv überprüft und nur kleinere Anpassungen vorgenommen
Zusammenfassend bewertet die Universität Münster die Online-Wahl als durchweg gelungen. Durch das elektronische Verfahren konnten Zeit und Aufwand reduziert werden. So waren weniger Wahlhelferinnen und Wahlhelfer erforderlich, die Auszählung war einfacher und die Ergebnisse waren schneller verfügbar. Außerdem erfolgten die Wahlen fast papierlos und damit ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie der Universität Münster.
Zusammenfassend bewertet die Universität Münster die Online-Wahl als durchweg gelungen. Es habe keine kontroversen Diskussionen um die Sicherheit und die Transparenz der Online-Wahl gegeben und es seien auch keine Einsprüche gegen diese Form der Wahl erhoben worden.
Schließlich konnten durch das elektronische Verfahren Zeit und Aufwand reduziert werden.
„Die Online-Wahlen bringen viele Vorteile. Bisher brauchten wir viele Wahlhelferinnen und Wahlhelfer für die Betreuung der Wahllokale. Dieser Bedarf entfällt bei digitalen Wahlen. Wir müssen auch keine Stimmzettel mehr drucken, einscannen und räumlich archivieren. Die fast papierlosen Wahlen sind ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie der Universität Münster. Außerdem erfolgt die Auszählung der Stimmen deutlich schneller und wir haben in kürzerer Zeit die Ergebnisse und können die Sitzverteilung früher veröffentlichen“,
zieht Dr. Anne Sprafke als Wahlleiterin ihr Fazit.
Das eWAHL Modul für uniWAHL wird nicht mehr vertrieben bzw. weiterentwickelt. Bestehende Wartungsverträge behalten ihre Gültigkeit.
Bestandskunden haben die Möglichkeit zu besonderen Konditionen auf uniWAHL OWS zu wechseln. Mit dem Online-Wahlsystem uniWAHL OWS haben Sie eine nahtlose Integration zum uniWAHL core System.
Gerne beraten Sie unsere Wahlexperten zu Umstiegsmöglichkeiten.